Abenteuer Wasser am Hintertuxer Gletscher
Der Weg zum Hintertuxer Gletscher birgt faszinierende Schätze wie Wasserfälle und begehbare Höhlen, wie die Spannagelhöhle. Gäste des Tiroler Wanderhotels Neuhintertux können diese bei einer geführten Tagestour entdecken.
Einem ununterbrochenen Donner gleich verschluckt das Rauschen des Wasserfalls im Hintertuxer Tal im Zillertal in Tirol jeglichen Laut seiner Umgebung. Mehrere Stufen stürzt das eiskalte Wasser in den Tuxer Bach. Was am Vorabend bei der Tourenplanung von der Hotelterrasse als weißer Riss in der Felsenwand unterhalb des Gletschers zu sehen war, fühlen die Gäste nun deutlich als kühle Tröpfchen im Gesicht.
„Der Schraubenwasserfall zählt zu den schönsten Naturdenkmälern Tirols“, erzählt der Hotelier, Bergwander- und Naturführer Markus Tipotsch stolz, als die Wandergruppe des Hotels Neu-hinter-tux den Schutzwald erreicht. Würziger Lärchenduft übertrifft den Geruch frischer, nasser Erde. Mit einem Mal
verstummt das Getose in der Ruhe des Waldes.
Spuren der Eiszeit im Zillertal in Tirol
Wasser in seinen verschiedenen Gestaltformen prägt das Leben der Einheimischen im Zillertal, erzählt Tipotsch bei einer Pause auf einer sonnigen Lichtung. „Das ganze Jahr über fahren Sportskanonen am Hintertuxer Gletscher Ski. Im Sommer wird diese Gegend zum Revier für Bergkundige und Genusswanderer“, freut sich der Hobby-Glaziologe, der seit 20 Jahren Wandergruppen in die Berge führt.
Ausgestattet mit einem Fernrohr und einem Rucksack voller Wissen über Gletschermühlen und Gesteinsschichten, erzählt er: „Über Jahre hinweg schwemmte Schmelzwasser spektakuläre Schluchten, Höhlen und sogar natürliche Brücken aus dem Gestein.“ Weitere Gebilde der Architektin Natur begegnen den Bergbegeisterten, als sie weiterziehen: Ein riesiger gespaltener Felsen erscheint am Wegesrand – „Walfischmaul haben ihn die Einheimischen getauft“, erzählt Tipotsch.
Das Innenleben der Tiroler Berge:
die Spannagelhöhle Nach gut drei Stunden anstrengendem Fußmarsch erreichen die Wanderkameraden glücklich das Spannagelhaus am Gletscher und den Eingang zur gleichnamigen Höhle. Überwältigt vom kalten Weiß im August, stecken sie die Hände in den Schnee. Einige Gäste lassen – wie am Vorabend beschlossen – ihre Tour in der Hütte bei Tiroler Hausmannskost ausklingen.
Die Abenteuerlustigeren wagen sich mit Tipotsch an eine Führung ins Innere des Bergs. Gewappnet mit Helm, wasserfester Kleidung und einer Stirnlampe, erkunden sie die engen Wege der zehn Kilometer langen Spannagelhöhle: Jahrhundertealte Gletschermühlen und Auswaschungen zeugen von der Kraft des Schmelzwassers. Eine Stunde später begibt sich die Truppe zurück ans Tageslicht. Begeistert erzählen sie ihren Wanderkameraden vom Erlebten, während sie bequem mit der Gletscherbahn aus der Eiszeit zurück zum Hotel fahren.